Wir beschäftigen uns seit einigen Wochen mit dem 2. Petrusbrief. Aus dem ersten Kapitel konnten wir bisher drei wichtige Schlussfolgerungen ziehen:
Unsere Beziehung zu Jesus hat oberste Priorität. Wir sind aufgefordert Ihn besser kennen zu lernen und konkrete Schritte im Glauben zu wagen.
2. Gott hat dich voll ausgestattet, damit du zum eifrigen Nachfolger wirst
Durch Christus hast du alles für ein gottgefälliges Leben, die größten Verheißungen und wirst Teilhaber der göttlichen Natur. Eben deshalb wollen wir mit vollem Einsatz im Glauben wachsen, uns ehrlich selbst prüfen und unserer Berufung gemäß leben.
3. Jesus kommt sicher wieder – Vertrau Seinem Wort!
Das baldige Kommen Jesu ist gewiss – genauso gewiss, wie Sein unfehlbares Wort. Wir sollten Gott beim Wort nehmen und alles in unserem persönlichen Leben an der heiligen Schrift ausrichten.
Echt oder falsch?
Das zweite Kapitel des Briefes beginnt mit einem deutlichen Kontrast zu Kapitel 1. Während am Ende des ersten Kapitels zunächst das prophetische Wort als fester Grund vorgestellt wurde und als Leuchte, die in einer finsteren Umgebung Orientierung bietet, weist der Apostel Petrus nun zu Beginn des zweiten Kapitels darauf hin, dass es schon zu Zeiten des Volkes Israel falsche Propheten gab und es deswegen auch in der Gemeinde falsche Lehrer geben wird.
Echte Propheten reden, was der Heilige Geist ihnen eingegeben hat, falsche Propheten dagegen haben ihre eigenen, abweichenden Lehren und ihren eigenen Lebensstil. Damit gewinnen sie zwar viele Anhänger, aber sie nehmen sie mit sich ins Verderben.
Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht.
Woran erkennt man einen falschen Propheten?
Im Alten Testament gibt es zwei wesentliche Passagen über falsche Propheten. In 5. Mose 18, 20-22 sind das Menschen, die entweder nur vorgeben, im Namen Gottes zu sprechen oder gar solche, die im Namen fremder Götter sprechen. Sie werden daran erkannt, ob sich ihre Prophezeiungen erfüllen oder nicht.
Das ist problematisch, weil man das einerseits erst hinterher weiß und andererseits ja auch die Möglichkeit bestünde, dass sich Prophezeiungen falscher Propheten erfüllen. Deswegen fordert 5. Mose 13, 2-6 dazu auf, die Inhalte der Aussagen genau zu prüfen, auch wenn sich Zeichen erfüllen und Wunder geschehen. Interessant ist hier der vorangehende Vers (5. Mose 13, 1), der das Bewahren des Wortes Gottes ins Zentrum stellt:
Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen!
Wenn wir erwarten, Petrus würde in 2. Petrus 2,1-3 Merkmale zur Identifizierung falscher Propheten liefern, werden wir enttäuscht. Jedenfalls nicht solche, wie etwa die schwarz-weißen Streifen, an denen man ein Zebra von einem Pferd unterscheiden kann. Er beschreibt stattdessen ihre Methoden, ihre Wirkung, ihre Motivation und – zweimal beinahe identisch und dadurch betont – ihr Ende im Verderben.
[ttshare]Wenn du nicht auf das Falsche hereinfallen willst, musst du das Echte ganz genau kennen![/ttshare]
Auch an dieser neutestamentlichen Stelle liegt das Schwergewicht nicht auf dem Erkennen der Merkmale falscher Propheten, sondern – im Kontext des vorhergehenden Kapitels – auf der genauen Kenntnis des Echten.
Aber woran erkenne ich jetzt die Irrlehre eines falschen Propheten? Im Text werden vier Punkte deutlich.
1. Die Methoden der Irrlehrer
Irrlehrer bzw. falsche Propheten arbeiten (zunächst) heimlich: Sie suchen sich gezielt Menschen in der Gemeinde aus, die für ihre Irrlehren anfällig sind. Dabei handelt es sich um lebensgefährliche Abweichungen von der Wahrheit, dem Wort Gottes. Irrlehrer verleugnen in letzter Konsequenz sogar den Herrn Jesus Christus.
2. Die Wirkung der Irrlehrer
Irrlehrer haben meist viele Anhänger. Diese folgen ihnen, weil sie ein „lustorientiertes“, ausschweifendes Christentum leben und predigen (vgl. breiter und schmaler Weg in Mt. 7, 13-14). Dieser Lebensstil ist nicht „zeugnishaft“, sondern führt im Endeffekt dazu, dass der wahre Weg, der Glaube an Jesus Christus, verlästert wird.
3. Die Motivation der Irrlehrer
Auch wenn es den Irrlehrern vordergründig um spezielle Lehren geht, im Hintergrund steht immer die Habgier, insbesondere das Streben nach Reichtum.
4. Das Ende der Irrlehrer
Das Ende der Irrlehrer wird gleich zweimal in dem kurzen Abschnitt erwähnt und mit dem Begriff „Verderben“ beschrieben. Das meint Tod und Verdammnis und wird schnell und unausweichlich über die Irrlehrer kommen.
Wenn du nicht auf das Falsche hereinfallen willst, musst du das Echte genau kennen!
Fragen zum persönlichen Weiterdenken
Bist du dir dessen bewusst, dass wir auch heute jederzeit mit falschen Lehrern rechnen müssen?
Fühlst du dich ausreichend im Echten, dem Wort Gottes, gegründet?
Wenn nein: Was ganz konkret kannst, musst und wirst du ändern?
Dieser Blogartikel ist eine Zusammenfassung der Predigt „Echt oder falsch?“ über 2. Petrus 2, 1-3 (22.10.2017) von Markus Schiller. Du kannst sie hier nachhören.