Ich bin freiberuflicher Mediengestalter. Vielleicht kann ich mich deshalb recht schnell an schönen Sachen erfreuen. Ich bin jedenfalls relativ leicht zu begeistern. Egal, ob es das neue Logo eines Unternehmens, das Produktdesign eines Tech-Gadgets oder die Architektur eines Gebäudes ist. Es gibt viele schöne Dinge im Leben. Geht es dir nicht ähnlich?
Ich bin der Überzeugung, dass wir uns alle gerne an der Schönheit von Dingen erfreuen. Wir kaufen, begehren und beneiden. Wir freuen uns über Schönheit, Glanz und Herrlichkeit. Vielleicht auch deshalb, weil wir manchmal den Eindruck haben, dass es uns erfüllt. Dass es uns zufriedenstellt. Oder lange genug ablenkt. Wir bewundern schöne Dinge, begegnen ihnen ehrfürchtig und himmeln sie an. Wir schwärmen davon und können uns gar nicht satt sehen.
Und genau das ist doch auch der Grund, warum du sonntags in den Gottesdienst gehst, oder? – Oder etwa nicht?
Was hat Gottesdienst mit Schönheit zu tun?
Warum besuchst du Woche für Woche einen Gottesdienst? Was erwartest du dir davon?
Der Duden definiert den christlichen Gottesdienst als eine „[in einer Kirche stattfindende] gemeinschaftliche religiöse Feier zur Verehrung Gottes“. Zur Verehrung Gottes. Gott wird verehrt, er wird angebetet und erhoben. Der ganze Gottesdienst ist also Anbetung Gottes.
Im Gottesdienst dreht sich alles um die Schönheit und Herrlichkeit Gottes. Das ist der Grund, warum wir Gottesdienst feiern. Das ist der Grund, warum du am Sonntag auf deinem Stuhl Platz nimmst. Die Anbetung Gottes ist auch das Einzige, dass uns wirklich zufriedenstellend und langfristig erfüllen kann.
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Wie sieht wahrhaftige Anbetung aus? Was genau geschieht, wenn wir uns sonntags gemeinsam zum Gottesdienst versammeln? Und wie stellen wir dann die Verbindung zur restlichen Woche her?
Der Autor Vaughan Roberts gibt Antworten auf diese Fragen, indem er den Leser zurück zur Bibel führt und darlegt, was Anbetung ist und was es nicht ist, sowie was es sein sollte und was nicht.
Wie betest du Gott an?
Eine ehrliche Verehrung Gottes ist immer getränkt vom Wort Gottes. Die Bibel ist voll von echtem Lobpreis – bedenkt man nur die Psalme. Wahre Anbetung kommt aus dem Wort Gottes. Nur in der Bibel offenbart sich Gott in all seiner Fülle und Macht. Nur durch die Bibel wird uns die alles übertreffende Herrlichkeit Gottes und seine überschwängliche Gnade und Liebe bewusst.
Ich möchte uns eine Kostprobe geben. Ich habe einige aussagekräftige Bibelausschnitte kombiniert. Mit dem folgenden Text will ich auf unseren allmächtigen Gott hinweisen und ihn lobpreisen. Seine Schönheit und seine Herrlichkeit wird dich in Anbetung versetzen.
Nimm dir kurz Zeit in der Stille, um vor deinen Schöpfer zu treten und ihm die Ehre zu geben, die ihm gebührt.
Seht, da ist euer Gott!
Siehe, Jahwe, der Herr, kommt mit Macht, und Sein Arm wird herrschen für Ihn.
Siehe, Sein Lohn ist bei Ihm, und was Er sich erworben hat, geht vor Ihm her.
Er wird Seine Herde weiden wie ein Hirte. Die Lämmer wird Er in Seinen Arm nehmen und im Bausch Seines Gewandes tragen. Die Mutterschafe wird Er sorgsam führen.
Wer hat die Wasser mit der hohlen Hand gemessen?
Wer hat den Himmel mit der Spanne abgegrenzt und den Staub der Erde in ein Maß gefasst?
Wer hat die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen?
Wer hat den Geist des Herrn ergründet, und wer hat Ihn als Ratgeber unterwiesen?
Wen hat Er um Rat gefragt, dass der Ihn verständig machte und Ihm den Weg des Rechts wiese, dass er Ihn Erkenntnis lehrte und Ihm den Weg der Einsicht zeigte?
Siehe, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer — wie ein Stäubchen in den Waagschalen sind sie geachtet. Siehe, Er hebt die Inseln auf wie ein Staubkörnchen!
Alle Völker sind wie nichts vor Ihm. Sie gelten Ihm weniger als nichts, ja, als Nichtigkeit gelten sie Ihm! Wem wollt Ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Ebenbild wollt ihr Ihm an die Seite stellen?
Wisst ihr es nicht? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anfang an verkündigt worden?
Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundlegung der Erde?
Er ist es, der über dem Kreis der Erde thront und vor dem ihre Bewohner wie Heuschrecken sind. Er ist es, der den Himmel ausbreitet wie einen Schleier und Ihn ausspannt wie ein Zelt zum Wohnen. Er ist es, der die Fürsten zunichtemacht und die Richter der Erde in Nichtigkeit verwandelt.
Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden.
Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist.
Denn in Ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten:
Alles ist durch Ihn und für Ihn geschaffen; und Er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in Ihm.
Und Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde — Er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit Er in allem der Erste sei.
Denn es gefiel Gott, in Ihm alle Fülle wohnen zu lassen und durch Ihn alles mit sich selbst zu versöhnen, indem Er Frieden machte durch das Blut Seines Kreuzes — durch Ihn, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist.
Und Jahwe, der Herr, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht und die Schmach Seines Volkes hinwegnehmen von der ganzen Erde. Ja, der Herr hat es gesprochen.
Und an jenem Tag wird man sagen:
Seht, das ist unser Gott, auf den wir gehofft haben, dass er uns rette — das ist der HERR, auf den wir hofften! Nun lasst uns frohlocken und fröhlich sein in Seiner Rettung!
Klatscht in die Hände, ihr Völker alle! Jauchzt Gott zu mit fröhlichem Schall!
Denn der Herr, der Höchste, ist zu fürchten, ein großer König über die ganze Erde.
Gott ist aufgefahren mit Jauchzen, der Herr mit Hörnerschall.
Lobsingt Gott, lobsingt! Lobsingt unserem König, lobsingt!
Denn Gott ist König der ganzen Erde — lobsingt mit Einsicht!
Gott herrscht über die Völker. Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Die Edlen der Völker haben sich versammelt und das Volk des Gottes Abrahams, denn Gott gehören die Schilde der Erde.
Er ist sehr erhaben. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen.
(Ausschnitte aus Jesaja 40, Kolosser 1, Jesaja 25, Psalm 47 und Römer 11 nach der Schlachter-Übersetzung)
Seht unsern Gott!
Der Lobpreis Gottes in musikalischer Form ist uns allen bekannt, findet auch in Form der Psalme in der Bibel Anwendung und ist eine wirklich schöne Möglichkeit der Anbetung. Die Aspekte des obigen Textes werden in der Hymne „Seht unseren Gott“ einzigartig gut verarbeitet. Sie ist eingängig, leicht zu singen und animiert durch die starken biblischen Inhalte zur ehrlichen Anbetung Gottes.
Leider ist der Song im Netz momentan nicht auf deutsch zu finden. Deswegen habe ich hier das amerikanische Original von der Lobpreisschmiede Sovereign Grace Music mit englischem Text verlinkt.
Wer das Lied „Seht unsern Gott“ auf deutsch gerne zu Hause anhören und mitsingen möchte, dem kann ich die Lobpreis-CD „Sprich, oh Herr“ (Arche Medien) empfehlen.
Enthalten sind unter anderem die Gemeindelieder „Vor Gottes Thron“, „Mein Erlöser liebt mich“, „Christus hält mich fest“, „Sprich, o Herr“ und eben die genannte Hymne „Seht unsern Gott“.
Der deutsche Text und die zugehörigen Noten sind auch erhältlich. Die Musiker in unserer Gemeinde benutzen das umfangreiche Liederbuch „Seht unsern Gott“ von Evangelium21.
Enthalten sind 136 Lieder, darunter alte Kirchenlieder, bewährte Hymnen sowie einige neue Anbetungslieder.
Lasst ihn uns preisen!
Abschließend möchte ich noch betonen, dass die Anbetung natürlich ein durchgängiger Lebensstil eines jeden Christen sein sollte. Wir sind herausgerufen, unsere Leiber ununterbrochen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen. Und zwar in jeder Situation des Alltags. Am Arbeitsplatz, in der Schule, im Vorlesungssaal oder in der Familie – immer und überall sollte es uns um die Verehrung Gottes gehen.
Ich möchte uns aber auch ermutigen den sonntäglichen Gottesdienstbesuch ebenfalls ganz neu in dem Licht der Anbetung zu begehen. Nicht nur der musikalische Lobpreisteil ist Anbetung. Nein, der gesamte Gottesdienst ist ein gemeinschaftliches Zusammenkommen vor dem Thron Gottes. Lasst uns das wieder neu bewusst machen und immer wieder in Erinnerung rufen.
Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!