Hart, aber wichtig
Der Text von 2. Petrus 2,12-22 ist keiner, über den man gerne einen Beitrag schreibt – im Gegenteil: Es ist ein recht schwerer Text. Aber wie alles im Wort Gottes ist er wichtig.
Der Text hat uns etwas zu sagen, unser eigenes Leben soll durch dieses Wort durchleuchtet werden, uns vor Gott offenbar machen, sodass wir uns selbst erkennen, wer wir sind und wo wir stehen. Gottes Wort hat nur dann die Wirkung in unserem Leben, wenn es unser Herz in Besitz nimmt. Und auch diese harten Worte können für uns zum Segen werden.
Der Textabschnitt schließt an die vorausgegangenen Verse an und beschreibt die Motivation und die innere Haltung von falschen Propheten und Irrlehrern gegenüber dem Wort Gottes und somit Gott selbst. Sie werden mit Tieren verglichen, die „zum Fang und Verderben geboren“ (Vers 12) wurden und den Lohn ihrer Ungerechtigkeit davontragen werden. Letztere besteht in Ehebruch, Geldgier, Lästerung und dem Ungehorsam gegenüber Gott.
Prüfe, prüfe, prüfe
Petrus schrieb das mit Sicherheit nicht in erster Linie, um andere bloß zustellen, sondern explizit für die Christen und auch für sich selbst. Eine Warnung und gleichzeitig eine Ermahnung, stets wachsam zu sein und in der gesunden Lehre gegründet. Petrus und auch wir, leben nur durch die Gnade. Es ist nicht unser Verdienst, sondern allein Gottes. Daher ist es so dringend notwendig, dass wir unser Leben auf dem Wort Gottes gründen und keinen Irrlehren folgen, so attraktiv sie auch zu sein scheinen.
Wem folgst du?
Es geht hier um Menschen, die bewusst auf einem Weg gehen, der aus der Irre kommt und in die Irre führt, Menschen die ohne Heimat in Christus sind und das Evangelium nie verstanden haben. Wie sieht es bei uns aus? Können wir mit aller Gewissheit von uns sagen, dass wir das Evangelium wirklich verstanden haben und Christus als unseren Herrn haben?
Sie geben vor, die Wahrheit zu kennen, doch sie kennen sie nicht – nicht mal über sich selbst. Weil sie davon überzeugt sind, selbst die Wahrheit zu definieren, können sie die Wahrheit Gottes nicht aufnehmen.
In 1. Timotheus 6,3-4 werden sie als Menschen beschrieben, die krank sind an Streitfragen und Wortgezänken und nicht der gesunden Lehre Jesu Christi folgen.
Sie sind krank. In unserer heutigen Gesellschaft gibt es wohl kaum ein Gut, das höher geachtet wird als die Gesundheit. Es gibt eine schier endlose Auswahl an Möglichkeiten, die eigene Gesundheit aufzupeppen und alles dafür zu tun bis ins hohe Alter fit zu bleiben. Die Gesundheit unseres geistlichen Lebens bleibt aber völlig auf der Strecke.
Wie pflegen wir unser geistliches Leben? Was investieren wir dafür, dass wir nicht geistlich krank werden?
Sie haben den geraden Weg verlassen. Sie verheißen Freiheit, obwohl sie selbst auf dem Weg des Verderbens sind. Wer von uns würde einem Menschen, der in Ketten gefesselt vor uns steht und uns auffordert ihm zu folgen, tatsächlich nachfolgen? Christus allein ist es, der tatsächlich frei macht, kein Mensch, kein Prediger, keine Lehre – sondern Christus allein.
[ttshare]Christus allein ist es, der tatsächlich frei macht, kein Mensch, kein Prediger, keine Lehre – sondern Christus allein.[/ttshare]
Ich warne euch, weil Petrus uns warnt. Lasst die Zeit der Gnade nicht ungenützt an uns vorübergehen. Lasst uns antworten dem, der uns liebt und der Leben hat, ewiges Leben! Dann werden wir nicht so enden wie in Vers 22 beschrieben. Möge das Wort des lebendigen Gottes nicht so an uns vorübergehen, sondern unser Leben prägen – die heilsame Lehre, die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus.
Dieser Blogartikel ist eine Zusammenfassung der Predigt „Lehre und Irrlehre“ über 2. Petrus 2,12-22 (05.11.2017) von Rudolf Kühnlein. Du kannst sie hier nachhören.