Petrus erinnert uns in seinem zweiten Brief immer wieder an die Wiederkunft Jesu. Dieses Ereignis ist für jeden, der Jesus Christus als seinen Retter und Herrn kennt, ein riesiger Grund zur Freude!
Zugleich macht Petrus aber auch kein Geheimnis daraus, dass Gott jeden gottlosen Menschen richten und Himmel und Erde vernichten wird. Auch wenn das Ende noch nicht da ist, so steht es doch längst fest.
Der einzige Grund, warum diese Welt noch existiert, besteht in Gottes Geduld. Gott schenkt noch die Chance zur Rettung und beweist einen sehr langen Atem. Das führt uns zu einem ersten Appell:
1. Nutze die Gnadenzeit!
Während unser Geduldfaden im Leben nicht selten zu reißen droht, hat Gott mit dieser Menschheit eine unbegreifliche Geduld. Wenn wir an seiner Stelle wären, wäre unser Maß an Geduld vermutlich bereits mehr als voll. Dabei sind es Gottes eigene Geschöpfe, die seine Geduld in krassem Maße strapazieren. Das kann man durch die ganze Bibel hindurch sehen.
Die Bibel ist voll von Geschichten, die Gottes Geduld und Gnade beschreiben. Seien es einzelne Personen, die lange Stafette mit dem Volk Israel oder die chaotischen Gemeinden des Neuen Testaments. Aber auch wenn wir unser eigenes Leben ehrlich betrachten, stellen wir fest, dass Gottes Geduld mit jedem von uns absolut unbegreiflich ist.
Er hat uns ein für allemal gerettet, obwohl er wusste, wie oft wir seine Geduld noch auf die Probe stellen werden. Seitdem verändert er uns voller Liebe und Geduld Stück für Stück in das Bild seines Sohnes. Natürlich sollten wir uns nicht auf seiner Geduld ausruhen, sondern die Zeit nutzen, unser Leben in Ordnung zu bringen. Überall da, wo wir wissen, dass es nicht zu seinen Vorstellungen passt. Dazu wollen wir die Gnadenzeit nutzen und uns persönlich folgender Frage stellen: Was würde ich heute noch unbedingt in Ordnung bringen wollen, wenn ich wüsste, dass Jesus morgen wiederkommt?
[ttshare]Der einzige Grund, warum diese Welt noch existiert, besteht in Gottes Geduld. Noch schenkt Gott die Chance zur Rettung.[/ttshare]
Eine zweite Anwendung im Zusammenhang mit der Gnadenzeit lautet wie folgt: Nutze die Gnadenzeit, um anderen von der Rettung zu erzählen! Noch besteht die Möglichkeit, unseren Familienmitgliedern, Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen das Evangelium zu bringen und den Weg zur Rettung durch Christus zu zeigen. Das haben Petrus wie auch Paulus verstanden.
Paulus schreibt nicht nur viel über die Endzeit, sondern er ist zugleich der größte Missionar, der das Evangelium in alle Welt trägt. Dabei weiß er um die Herausforderungen und bittet uns in Kolosser 4,3 um Gebet für geöffnete Türen für die Verkündigung. Lasst uns das zum Vorbild nehmen! Auch für uns ist Gebet ein wesentlicher Schlüssel der Evangelisation.
Wenn Jesus heute noch wiederkäme, was wäre dann?
Diese Frage wird in diesem hörenswerten Poetry-Slam (Gedicht) thematisiert. Der Text möchte sensibilisieren, aber auch Anreiz geben, sich selber und seine Lebensweise zu hinterfragen, um aus einem „christlichen Trott“ auszubrechen. Ein Aufruf, es ernst zu nehmen, wenn Jesus sagt, wir sollen wachen, denn es könnte jeden Tag soweit sein.
2. Pass auf dich auf!
Auch wir brauchen Ausdauer und einen langen Atem auf unserem Glaubensweg. Denn es lauern einige Gefahren in Form von Irrlehren, die uns auf die falsche Fährte locken wollen. Petrus warnt insbesondere im zweiten Kapitel eindringlich vor solchen Irrlehrern.
Diese sind durch ihren moralisch verwerflichen Lebensstil und das Verdrehen des Wortes Gottes gekennzeichnet. Sie kommen klug daher, sind rhetorisch fit und erzählen unter Umständen sogar etwas von neuen Offenbarungen. Sie reißen einzelne Verse aus dem Textzusammenhang und schaffen es dadurch, ihre Lehren als biblisch darzustellen. Deshalb fordert Petrus zu einer gesunden Skepsis auf.
Auch heute sind wir leider nicht wenigen solcher trügerischen Irrlehren ausgeliefert. Vielleicht sehen sie zunächst gut aus, aber werden bei näherer Betrachtung als unbiblisch entlarvt. Dementsprechend sollten wir die Warnung von Petrus ernst nehmen und ebenso aufpassen, welchen Lehren und Einflüssen wir uns heutzutage aussetzen.
Um nicht auf falsche Lehren hereinzufallen, ist es umso wichtiger, dass wir selbst fest in Gottes Wort gegründet sind. Die heilige Schrift soll zum Maßstab aller christlichen Literatur, Lehre und Predigt werden. Einen weiteren Schutz um nicht aus der eigenen Festigkeit zu fallen, bildet der dritte Appell:
3. Lerne Jesus besser kennen!
Schon zu Beginn des zweiten Briefes fordert Petrus seine Leser auf, Jesus besser kennen zu lernen. Ganz ähnliche Worte verwendet er auch am Ende wieder, wenn er schreibt: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus!“ Das beste Mittel um nicht auf falsche Wege zu kommen, besteht darin, dass wir Jesus besser kennen lernen und ihm zunehmend ähnlicher werden. Das hat Petrus bereits in 2. Petrus 1,5-11 deutlich gemacht.
Mit den Worten „Wachset in der Gnade“ spricht Petrus von einem tieferen Verständnis der Gnade (vgl. 1. Tim. 1,15f.), das zugleich unmittelbare Auswirkungen auf unser Leben hat. Dementsprechend bezeichnet Petrus Jesus auch nochmal bewusst als „Herrn und Retter“, dem sich wahre Gläubige entgegen aller Irrlehren bereitwillig mit ihrem ganzen Leben unterstellen. Wir wachsen schlussendlich in der Gnade und Erkenntnis Jesu dadurch, dass wir ihn im Gebet darum bitten und uns fortlaufend mit seinem Wort beschäftigen.
Dieser Blogartikel ist eine Zusammenfassung der Predigt „Ein langer Atem“ über 2. Petr. 3, 15-18 (26.11.2017) von Daniel Vogelsang. Du kannst sie hier nachhören.