Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Mark Twain, war ein bedeutender amerikanischer Schriftsteller. Zu seinen erfolgreichsten Zeiten verdiente er sage und schreibe 5 Dollar für jedes seiner geschriebenen Wörter. Eines Tages wurde ihm ein Brief von einem seiner Leser mit einer 5-Dollar Note zugestellt. In dem Umschlag war außerdem folgende freundliche Bitte:
„Sehr geehrter Mr. Twain, bitte senden Sie mir ihr Lieblingswort“.
Mark Twain antwortete unverzüglich mit einem Brief. Der Brief enthielt das Wort „Dankeschön“.
Ob das wirklich sein Lieblingswort war oder er sich einfach nur für die 5 Dollar bedanken wollte… wir wissen es nicht. Es brachte mich allerdings ins Nachdenken.
Was ist wohl im Moment unser Lieblingswort? Wenn uns jemand fragen würde, würden wir ihm auch mit „Dankeschön“ antworten oder vielleicht eher mit „Nein“, „anstrengend“, „keine Zeit“, „Wieso ich?“?
„Dankbarkeit“ sollte nicht nur am Erntedankfest ein oft verwendetes Wort sein. Unser ganzes Leben sollte eine dankbare Grundhaltung zum Ausdruck bringen. Der Apostel Paulus schreibt an seine Freunde:
“Dankt Gott in jeder Lage! Das ist es, was Gott von euch will und was er euch durch Jesus Christus möglich gemacht hat“
Wenn es das Leben gut mit uns meint, scheint es einfach, in einer dankbaren Haltung zu leben oder? Aber wie sieht es mit unserer Dankbarkeit aus, wenn es das Leben nicht so gut mit uns meint. Wenn wir von Krankheit und anderen Schicksalsschlägen getroffen werden?
Eine Konzertlesung von Samuel Harfst und Samuel Koch haben mich tief beeindruckt. Samuel Koch erzählte von seinem Unfall bei „Wetten Dass…?“ und wie sein Leben im Bruchteil von einer Sekunde einen anderen Kurs nehmen sollte. Nach monatelanger Trauer und Wut auf Gott und das Leben machte es „Klick“.
Er erkannte, dass er sich entscheiden müsste eine dankbare Haltung im Leben einzunehmen. Nur eine dankbare Haltung würde ihm helfen, aus seiner Trauer und Wut herauszukommen. Samuel machte es sich zur Übung, jeden Tag 10 Dinge zu finden, für die er dankbar sein kann. Er war überrascht als er merkte, dass es nach dem 10. Punkt einen 11. und 12. und einen 13. usw. gab. Auf einmal fand er überall Dinge, für die er Gott dankbar sein konnte, auch wenn das Leben für ihn oft nicht befriedigend verlief.
Nicht nur an Samuel Koch, sondern auch an uns ist das Wort „Dankt Gott in jeder Lage!…“ gerichtet. Ich glaube aber, dass solch eine dankbare Haltung aus menschlichem Antrieb nicht möglich ist.
[ttshare]Das Leben ist oft zu hart und unsere Herzen zu schwach, um Gott in jeder Lebenslage zu danken. Wir brauchen etwas oder vielmehr jemanden, der uns immer wieder die Kraft und die Perspektive auf eine dankbare Haltung gibt.[/ttshare]
So wie Paulus bereits im 1. Thessalonicher 5,18 bemerkt, ist es die Kraft Jesu, die diese Haltung in uns bewirken kann.
Lasst uns doch gerade zur Zeit des Erntedankfestes wieder auf Jesus schauen und uns von ihm die Kraft geben lassen, die wir brauchen, um in einer dankbaren Haltung zu leben. Eine dankbare Haltung wird nicht nur unser Leben bereichern und verschönern. Ich glaube, wir alle genießen es mit Menschen zusammen zu sein, deren Lieblingswort „Dankeschön“ ist. Die in einer positiven und dankbaren Haltung leben. Lasst uns doch selbst dieser Mensch für andere sein.